NetBeans ist eine freie OpenSource-IDE für Java, Javascript, Html, PHP, C++ und andere Programmiersprachen und erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit.
Ich habe früher lange mit Eclipse PHP und dem Aptana-Studio, einer für Javascript optimierten Eclipse-Version, gearbeitet und das sogar parallel. Der Grund war, dass es offensichtlich nicht möglich war, die Vorzüge einer für PHP und einer für Javascript optimierten Version in einer einzigen Eclipse-Konfiguration zu vereinen. Das hatte mich lange sehr gestört, denn wer Backend und Frontend im PHP-Umfeld entwickelt, der braucht beides in einem einzigen System.
Genau diese Erwartung erfüllte dann NetBeans für PHP und Html5 (Download) ganz ausgezeichnet. Das wichtigste Argument für Netbeans für meine Bedürfnisse als Front- und Backend-Entwickler im Umfeld von PHP ist, dass PHP und Javascript von einer einzigen IDE gleich gut unterstützt werden.
NetBeans ist für PHP/Javascript-Entwickler wesentlich schlanker als Eclipse. Die wichtigsten Plugins kommen aus einem Haus, so dass sie meistens miteinander konfliktfrei funktionieren. Auch dies ist ein wichtiger Unterschied zu Konkurrenzsystemen.
Eclipse wiederum glänzt durch eine unendliche Vielfalt an spezifischen Lösungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse. Deshalb kann es gut sein, dass Eclipse für andere Entwickler-Schienen, z.B. Java, das bessere System ist.
Auch die .Net-Entwickler bekommen jetzt ihr freies System. Das Visual-Studio von Microsoft wird OpenSource, wie man hört.
NetBeans ist relativ schnell erlernbar, übersichtlich und auch einigermaßen performant. Das System unterstützt die wichtigsten Tools, die man zum Entwickeln benötigt und dazu noch jede Menge weniger wichtige. Ich habe bisher jedenfalls noch nichts vermisst.
Abb. 1: GUI der NetBeans IDE 8.0
Der Aufbau der IDE ist klar und übersichtlich (vgl. Abb. 1). Die Einstellung des Desktop wird in der neuen Version 8.0 gespeichert, was in den früheren leider nicht der Fall war. Eine Möglichkeit, verschiedene Desktops zu speichern, gibt es im Gegensatz zu Eclipse nicht. Mir war aber früher schon dieses Feature viel zu umständlich. Ich kannte das noch von Delphi und auch dort habe ich es nie benutzt.
Die Installation von Plugins (s. Abb. 2) erfolgt über Listen, die von verschiedenen einstellbaren Urls (unter Settings) abgefragt werden, so dass man die gewünschten nur noch anklicken und auswählen muss.
Abb. 2: Installation von Plugins
Die interessantesten Plugins, die ich verwende, sind:
- Git (inklusive Push)
- Drupal und
- Cordova (das frühere PhoneGap).
Das System ermöglicht es, lokal und remote zu entwickeln. Die Konfiguration hierfür ist im Gegensatz zur Konkurrenz ebenfalls sehr einfach vorzunehmen (vgl. Abb. 3).
Abb. 3: Project-Properties-Dialog
Interessant ist noch das Formular Options für allgemeine, also nicht projektbezogene Einstellungen (vgl. Abb. 4).
Abb. 4: Formular Options
Hier werden neben allgemeinen Einstellungen der IDE vor allem auch Pfade für die verschiedene Template- und Framework-Systeme definiert, die einen dann bei der Erstellung von neuen Projekten unterstützen (Scaffolding).
Fazit
Hier sollte kein ausführlicher Vergleich der verschiedenen IDEs erfolgen. Es gibt unzählige Artikel im Netz, die sich mit den Vor- und Nachteilen der jeweiligen OpenSource-IDE's befassen.
Mir ging es hauptsächlich darum, mein System hier vorzustellen, von dem ich glaube, dass es eine gute Wahl sogar für ambitionierte Laien ist, die sich für Web-Entwicklung interessieren.
Außerdem beziehen sich einige zukünftig geplante Beiträge im Zusammenhang mit der Entwicklung von mobilen Webanwendungen auf Netbeans, so dass ich später von dort auf diesen Artikel hier verweisen kann.